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acvProfil 2-2016 - Gas oder Strom statt Benzin oder Diesel

dose aufgeladen werden kann. In Verbindung mit einem entsprechend großen Akku schaffen solche Fahrzeuge Distanzen bis zu 50 Kilome- ter rein elektrisch. Die Anschaffung eines Hy- brid-Modells rechnet sich nur für ausgespro- chene Langsamfahrer: Wer die gebotene Leis- tung häufig voll ausnutzt, muss mit ähnlich ho- hen Verbrauchswerten rechnen wie bei einem normalen Benziner oder Diesel – und der Auf- preis ist meist ziemlich happig: In der Regel kos- tet ein Hybrid-Fahrzeug rund 5000 Euro mehr als ein gleich starker Diesel. Eine rühmliche Ausnahme bildet der Toyota Yaris (s. S. 10 ff.) ELEKTROAUTOS: VIEL GELD FÜR WENIG REICHWEITE Auch wenn Autohersteller und Staat die Prei- se künftig subventionieren: Der Traum vom rein elektrischen Fahren hat seinen Preis: Mindes- tens 17 000 Euro muss man für einen kleinen Renault Zoe (s. S. 10 ff.) – das derzeit billigste und meistverkaufte E-Mobil in Deutschland – hinblättern. Damit lässt es sich zwar emissi- onsfrei fahren, aber nicht lange: Selbst bei ex- trem zurückhaltendem Umgang mit dem Strom- pedal kommt man mit einer Batterieladung ge- rade mal 150 Kilometer weit – bei winterlichen Temperaturen kann der Aktionsradius sogar auf zweistellige Werte fallen. Anschließend muss der elektrische Gleiter wieder für Stunden an die Steckdose. Das funktioniert zwar problem- los für Kurzstrecken-Pendler und Zweitwa- gen-Nutzer, nicht aber bei Vielfahrern und Langstrecken-Reisenden. Hinzu kommt die im- mer noch dürftige Infrastruktur: Bislang gibt es bundesweit nur 16 000 Ladestationen, an de- nen oft nur die Kunden der jeweiligen Betrei- ber Strom zapfen dürfen – und die Umwelt da- mit nur bedingt entlasten: Weniger als ein Drit- tel des deutschen Stroms stammt aus erneu- erbaren Energien, der Rest wird nach wie vor in Gas-, Kohle- oder Kernkraftwerken erzeugt. WASSERSTOFFMOBILE: DIE AUFWENDIGSTE LÖSUNG „Jetzt beginnt das Jahrhundert des Wasser- stoffs”, frohlockte Toyota-Vorstand Takechi Uchiyamada anlässlich der Premiere des ersten Großserien-Wasserstoffmobils in Deutschland. Doch ob sich die Brennstoffzel- len-Technologie, bei der durch die Reaktion von Luft mit Wasserstoff Strom für einen Elektro- motor erzeugt und dabei nur Wasserdampf emittiert wird, am Ende tatsächlich durchsetzt, darf zumindest bezweifelt werden. Weil die Membran der Brennstoffzelle eine Platin-Be- schichtung erfordert, sind die Produktionskos- ten extrem hoch – und die Erzeugung von rei- nem Wasserstoff ist nur unter hohem Energie- aufwand möglich, was den ökologischen Fuß- abdruck des Kraftstoffs nicht gerade verbes- sert. Erschwerend hinzu kommt die mangeln- de Infrastruktur: Bislang gibt es in Deutschland nur 34 Wasserstoff-Tankstellen, bis 2023 soll deren Zahl auf 400 ansteigen. Man muss al- so kein Prophet sein, um dem 78 540 Euro teu- ren Toyota Mirai keine berauschenden Ver- kaufszahlen zu weissagen – und auch in Japan denkt man eher langfristig. Mirai-Projektleiter Yoshikazu Tanaka geht davon aus, „dass wir auf den Durchbruch der Brennstoffzellentechnik noch mindestens zehn, vielleicht sogar 20 Jah- re warten müssen.” ACV Profil 2/16 7 GASANTRIEB Sauber integriert: Benzin- und Gastanks in der Bodengruppe des Audi A4 Avant G-tron Kathode H2 Gasverteilung Membran Gasverteilung Anode H+ Luft BRENNSTOFFZELLE Durch die Reaktion von Luft und Wasserstoff über Anode und Kathode wird Strom erzeugt tens 17000 Euro muss man für einen kleinen bundesweit nur 16000 Ladestationen, an de- so kein Prophet sein, um dem 78540 Euro teu- ACV Profil 2/167

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