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acvProfil 2-2016 - Leserbriefe

30 ACV Profil 2/16 PRO UND CONTRA DASHCAMS LESERBRIEFE MEHR FREIHEIT FÜR SELBSTJUSTIZ Ich würde die Einführung von Dashcams sehr be- grüßen, zumal sich viele Führerscheinneulinge extrem verantwortungslos benehmen. Das an- dauernde Herumgeeiere mit dem Datenschutz finde ich total lächerlich, zumal mich in öffent- lichen Gebäuden ebenfalls Überwachungskame- ras filmen, ob ich nun will oder nicht. Rege ich mich aber deswegen auf? Nein! Also: Nicht jam- mern, sondern den Bürgern mehr Freiheit in Sa- chen Selbstjustiz lassen, wenn es um Beweis- material in Sachen Verkehrssicherheit geht. Da- mit würde man der Polizei auch enorm unter die Arme greifen. Eduard Kirdök KONTROLLE NICHT MÖGLICH Ein klares „Nein” zu diesen Kameras! Damit wer- den dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet. Ich verwehre mich gegen jede Form der Vorratsda- tenspeicherung, besonders gegen die private. Nicht alles, was technisch möglich ist, sollte auch gemacht werden, wie man an den vielen unsin- nigen Assistenzsystemen sieht. Frank Moser KEINE NUTZUNG OHNE ANLASS Die Datenschutzbeauftragte hat recht, wenn sie ungewolltes und anlassloses Filmen mit Buß- geld bis zu 300 000 Euro bedroht – der Staat braucht Geld. Aber die Nutzer von Dashcams be- nutzen die Kamera nicht anlasslos. Sie filmen nur aus Angst Verkehrsteilnehmer, die für sie selbst zu einer Gefahr werden können. Optimal wäre eine Blackbox im Auto, die die Fahrzeug- daten und den Dashcam-Film auf einer per USB-Stecker auslesbaren Festplatte aufzeich- net. Also, lieber ACV: Sorge dafür, dass in jedes Auto so eine Blackbox kommt, dann ist das Dashcam-Problem gelöst. Heinrich Gieseking ATTRAPPE WÜRDE REICHEN Ich fürchte mich vor allem vor Parkschäden mit Fahrerflucht. Daher würde ich mich mit einer Dashcam-Attrappe begnügen. Für diesen Fall würde ich je eine Kamera nach vorn und hinten positionieren. Letztere könnte auch Drängler ab- schrecken. Wie ist dieses Vorgehen juristisch zu bewerten? Richard Brüll Anm. d. Red.: Das Verwenden von Attrappen erfüllt keinen strafbaren Tatbestand. MEHR ABSTAND MIT DASHCAM? Ich würde die Dashcam befürworten – egal ob mit nachträglichem Einbau oder als Serienaus- stattung. Die Beobachtung des Straßenverkehrs ist zufällig und nicht gezielt. Gestern Abend ist mir jemand mit 10 Meter Abstand bei Schnee- treiben und Nebel auf der Landstraße hinterher- gefahren und hat mich damit verunsichert. Bei nächster Gelegenheit habe ich ihn vorbeigelas- sen. Bei vorhandener Dashcam hätte er vielleicht gleich mehr Abstand gehalten. Hans-Joachim Dommert IM RÜCKSPIEGEL INTEGRIERT Ich denke nicht, dass Dashcams die Straßen si- cherer machen, die allermeisten Unfälle gesche- hen ja nicht mit Vorsatz. Daher bedarf es auch keiner Abschreckung. Es könnte allerdings dazu führen, dass Versicherungen irgendwann teurer werden, wenn man keine Kamera an Bord hat, die zur Aufklärung beiträgt. Aber wenn schon Dashcam, dann bitte nicht so wie abgebildet, sondern im Rückspiegel integriert. Henning Skok UNERWÜNSCHTE AUSSTATTUNG Wer ein englisch-deutsches Wörterbuch besitzt, wird ohne Schwierigkeiten herausfinden, dass „to dash” in erster Linie „zunichtemachen” be- deutet. Genau das tun jene Dashcams mit dem Rest der uns verbliebenen Privatsphäre. Solan- ge der Narzissmus selbstgedrehter Filmchen zur Überwachung der anderen Verkehrsteilnehmer den Hype unserer Zeit bildet, werde ich mich künftig wohl auf dem Youngtimer-Markt umse- hen müssen, um mich dem heimlichen Ausspä- hen per unerwünschtem Ausstattungsgimmick zu entziehen. Dr. Andreas Mansion ZWANG ZUR VERNUNFT Ich spreche mich hiermit eindeutig für einen Ein- satz von Dashcams aus. Da die Verkehrsdelikte durch rücksichtslose Fahrer ständig zunehmen und dadurch andere Verkehrsteilnehmer immer mehr gefährdet werden, ist dieser Einsatz aus meiner Sicht die einzige Möglichkeit, derartige Verstöße zu belegen und Verkehrsrowdys zur Vernunft zu zwingen. Das ganze Datenschutz- gerede halte ich in diesem Zusammenhang für überflüssig. Jürgen Schmidt MILLIARDEN FÜR HERSTELLER Über einen serienmäßigen Einbau von Dash- cams sollte man erst nachdenken, wenn es Er- fahrungswerte aus Erprobungen, Gutachten über deren Wirkungsweise sowie gesetzliche Regelungen gibt. Bis dahin sollten sich die Nut- zer einer Bordkamera überlegen, ob sie weiter- hin latente Ordnungswidrigkeiten begehen wol- len. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass die Hersteller solcher Systeme ein großes Interes- se haben, sich den Milliarden-Deal im Fall ei- ner serienmäßigen Einbauvorschrift nicht ent- gehen zu lassen. Helmut Michael Gaber SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG Wir freuen uns über Ihre Anregungen. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften zu kürzen, ohne den Inhalt zu verfälschen. Schrei- ben Sie uns: ACV Profil, Leserforum, Theodor-Heuss-Ring 19–21, 50668 Köln, F: 0221.91269126, acvprofil@acv.de Was ist wichtiger: Beweismaterial oder Privatsphäre? Die Meinungen der ACV Mitglieder gehen stark auseinander Knappe Mehrheit: 52 Prozent der Leser äußerten sich positiv zur Dashcam im Auto 52 % 48 % Pro Dashcam Contra Dashcam geld bis zu 300000 Euro bedroht – der Staat

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