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acvProfil 1-2015 - Die Neuerfindung des Automobils

Consumer Electronics Show (CES)

acv Profil 1/15 5 Messe nach Las Vegas gerollt war. Die dabei generierten Sensordaten wurden online in die Cloud übertragen, dort aufbereitet und zurück ins Fahrzeug ge- sendet. Hackenberg: „Dadurch erwei- tert es sein Wissen und seine Fähigkei- ten permanent – es wird zum intelli- genten und lernenden Auto.“ MERCEDES F 015: DAS DIGITALE WOHNZIMMER Nicht für morgen, sondern eher für übermorgen geplant ist eine Studie, zu der Daimler-Chef Dieter Zetsche große Worte fand: „Wir haben hier die Neuer- findung des Automobils, das den Men- schen wieder die Zeit und den Raum gibt, sich nach ihrem eigenen Gusto von A nach B zu bewegen.“ Gemeint war das Konzeptfahrzeug F 015, eine auf riesigen 26-Zoll-Rädern rollende Luxuslounge für vier Passagiere, die sich während der Fahrt in elektrisch drehbaren Ledersesseln räkeln und da- bei über großflächige Displays mit ihrer Umwelt kommunizieren können. Der- weil fährt ihr Fahrzeug assistiert von Steuergeräten, Stereokameras, Ultra- schall- und Radarsensoren autonom durch den Verkehr. Sollte sich einer von ihnen tatsächlich mal für den Verkehr interessieren, findet er alle für ihn rele- vanten Infos auf einem breiten Haupt- bildschirm im digitalen Armaturenträ- ger sowie auf einem Head-up-Display im Bereich der Frontscheibe. DAS AUTO SPRICHT ZUR AUSSENWELT Zu den zentralen Ideen des F 015 zählt aber auch der kontinuierliche Informati- onsaustausch zwischen Fahrzeug, Pas- sagieren und Außenwelt. Hierzu dienen sechs rundum in die Armaturentafel so- wie die Rück- und Seitenwände inte- grierte Displays. Die Passagiere kön- nen über Gesten, Eye-Tracking oder Berührung der hochauflösenden Bild- schirme mit dem vernetzten Fahrzeug interagieren. Über Laserprojektion und LED-Anzeigen kann der F 015 außer- dem Kontakt zu seiner Umwelt aufneh- men: Front und Heck werden von gro- ßen LED-Flächen bestimmt, über die das Fahrzeug mit der Außenwelt kom- muniziert. Damit werden Botschaften wie „Stopp“, „Langsam“ oder „Ich habe dich gesehen“ an die Umgebung wei- tergegeben. Soweit der Plan. Ob es sich dabei um Science Fiction à la Hol- lywood handelt oder um die neue Rea- lität aus Untertürkheim, bleibt abzu- warten. Dieter Zetsche: „Es wird wohl das nächste Jahrzehnt werden.“ Deutlich kurzfristigere Perspektiven ha- ben die Neuheiten von VW. Nutzen für den Alltag verspricht die jüngste Evolu- tionsstufe des Parkassistenten, das „Trained Parking“: Dabei scannt das Auto einen häufig genutzten Weg zum Parkplatz via Kamera ab und führt ihn fortan computergesteuert teilautomati- siert aus. In der nächsten Evolutions- stufe wird es laut VW möglich sein, dass der Fahrer beim Parken nicht ein- mal mehr an Bord sein muss. Stattdes- sen übernimmt er via Smartphone die Kontrolle über das Fahrzeug. Vernetzt auf dem Fahrrad Ein neues Sicherheitssystem für Radfahrer präsentierte Volvo in Las Vegas: Mit einem vernetzten Fahr- zeug und dem Prototypen eines Fahrradhelms könnten Auto- und Fahrradfahrer in Zukunft miteinan- der kommunizieren. Smartphone- Apps wie Strava registrieren über GPS die Position des Radfahrers und übermitteln sie in die Cloud des Fahrzeugs. Droht eine Kollision zwi- schen Auto und Fahrrad, werden beide Fahrer alarmiert: Der Auto- fahrer bekommt eine Warnung di- rekt ins Head-up-Display seines Volvo-Modells geliefert – und zwar schon dann, wenn der Radfahrer für das menschliche Auge noch un- sichtbar im toten Winkel, versteckt hinter einem stehenden Fahrzeug oder bei Dunkelheit unterwegs ist. Den Radfahrer wiederum informiert eine Warnleuchte an seinem Fahr- radhelm über die drohende Gefahr. 1Bei Gefahr geht dem Biker ein Licht auf: Volvo plant die Vernetzung von Rad- und Autofahrern 1Autonom zum Parkplatz: Mit „Trained Par- king“ findet der VW der Zukunft allein seinen Weg in die Garage 7Schöne neue Welt? Daimler- Boss Dieter Zet- sche präsentiert die Studie F 015. Im Innen- raum dominie- ren coole Sessel und bunte Displays, das Cockpit spielt keine große Rolle mehr acv Profil 1/155

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