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acvProfil 1-2015 - Schätzchen aus Ost und West

Autos in unserer Straße

Seit ein paar Wochen steht ein kleiner Trabant in unserer Straße. Sein Besit- zer hat ihn erst kürzlich beim Gebraucht- wagenhändler gekauft, „einfach als Er- innerungsstück“. Wie viele andere DDR-Bürger war er mit Familie und Trabi vor der Wende über Ungarn in den Westen geflüchtet, „aber den Wagen mussten wir kurz vor der Grenze stehen lassen“. Später hat ihm der Trabi dann irgendwie gefehlt. Jetzt steht wieder ei- ner vor der Tür – ein Stück deutsche Geschichte. BILLIG PRODUZIERT, TEUER VERKAUFT Sie begann 1958 im VEB Automobil- werk Zwickau mit der „Pappe“, wie das Auto mit der offiziellen Bezeichnung Trabant P 50 wegen seiner Karosserie- beplankung genannt wurde. Die be- stand aus Phenoplast, einer Mischung aus sowjetischer Baumwolle und Phe- nolharz aus sächsischem Braunkohle- teer. Daraus wurden die Karosserieteile in 180 Grad heißen Pressen gebacken – das war billig und ging schnell. Wer ei- nen Trabi wollte, musste trotzdem zwi- schen 8000 und 14 000 Ostmark dafür hinlegen und in der Regel rund zehn Jah- re darauf warten. Wenn es dann so weit war, besaß man ein 3,55 Meter kurzes Wägelchen mit wenig Platz, schlechter Heizung und einer Innenausstattung mit dem Charme einer 60er-Jahre-Resopal- küche. Der zweizylindrige Zweitaktmo- tor töffte mit anfangs nur 18 PS, aber 12 acv Profil 1/15 Schätzchen aus Ost und West AUTOS IN UNSERER STRASSE Krasser kann der Kontrast kaum sein: In unserer Youngtimer-Serie präsentieren wir ein DDR-National- denkmal und eine amerikanisch-schwäbische Koproduktion 1Nicht kleinzukriegen: Laut Kraftfahrt- Bundesamt waren 2014 immer noch 32 000 Trabant-Exemplare zugelassen Trabi-Parade im Deutschen Museum in München: Urahn P 600, P601 Cabrio und der „moderne“ Trabant 1.1 (v. r. n. l.) 3 schen 8000 und 14000 Ostmark dafür Bundesamt waren 2014 immer noch 32000

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