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acvProfil 1-2015 - Schätzchen aus Ost und West

Autos in unserer Straße

weil das Ganze nur 620 Kilo wog, war man damit für damalige Verhältnisse durchaus flott unterwegs. Die späteren Modelle P 600 und P 601 hatten 23 und 26 PS. Kurz nach dem Fall der Mauer wurde noch der Trabant 1.1 mit einem in Lizenz gebauten Viertakt-VW- Motor mit 42 PS angeboten – aber auch mit dem modernen Motor hatte das veraltete und mit 18 900 Mark viel zu teure Auto keine Zukunft. 1991 erkal- teten die Pappepressen und die Produk- tion wurde nach knapp 3,1 Millionen ge- fertigten Exemplaren eingestellt. TRABANT-SCHWACHSTELLEN: MOTOR UND GETRIEBE Darauf muss man achten: Die Wasser- abläufe in den Türunterkanten sind oft mit Rostschutzmasse verstopft, das Getriebe verliert gerne Öl und nach län- gerer Standzeit sitzen oft die Bremsen fest. Auch die Lager an beiden Achsen und Aufhängungen muss man genau prüfen, ebenso wie den Motor, der oft nur 80 000 km hielt. Ein Trabi als Wertanlage? Möglich, doch auf stei- gende Preise wird man sicher noch zehn Jahre warten müssen. Aber das Warten sind Trabi-Freunde ja gewohnt. CHRYSLER CROSSFIRE: ERFOLGSARMER HINGUCKER Ein Stück weiter in unserer Straße parkt eine ganz andere Rarität: der Chrysler Crossfire – ein Auto, das im Rahmen der kurzen Ehe von Daimler-Benz und Chrysler auf technischer Basis des SLK entstand, aber nur wenig Freunde fand. Von 2003 bis 2007 liefen bei Karmann in Osnabrück insgesamt nur 76 045 Coupés und Roadster vom Band, da- nach war Schluss. Was schade war, denn der Crossfire war und ist ein ech- ter Hingucker, neben dem der SLK und viele andere Konkurrenten eher lang- weilig aussehen. Vor allem das Coupé mit seinem markanten Heck ist eine Design-Ikone, die ihresgleichen sucht. WENIG PLATZ, ABER VIEL FAHRSPASS So richtig in Schwung kamen aber we- der Coupé noch Cabrio. An den Preisen (2007: Coupé ab 33 890 Euro, Cabrio ab 39 790 Euro) lag es wohl kaum. So- lide Verarbeitung und Mercedes-Tech- nik sprachen auch nicht dagegen, aber Chrysler fand als Marke wenig Beach- tung, hatte keinen Auftritt und ver- schwand irgendwo im Nirgendwo. Gut für Autoliebhaber, die sich jetzt über ei- ne Rarität der Moderne freuen können. Zwar gibt es nur wenig Platz für zwei Leute und einen kleinen Kofferraum, aber der Fahrspaß ist groß: Unter der langen Haube stecken fette und zuver- lässige 3,2-Liter-V6-Motoren von Mer- cedes, mit 218 oder per Kompressor beflügelten 246 PS, und die beschleu- nigen das gerade mal 4 Meter kurze Auto je nach Getriebeversion in 5,3 oder 6,9 Sekunden auf 100 km/h und machen es bis zu 255 km/h schnell. Dazu gibt es ein sehr gutes Fahrverhal- ten mit sportlich-knackiger Federung. Im Roadster öffnet und schließt das Stoff-Cabriodach elektrisch in jeweils 22 Sekunden, die Glas-Heckscheibe ist beheizt. Mager dagegen ist das Ange- bot, ziemlich breit dafür das Preisspek- trum von 5000 bis etwa 25 000 Euro. Abgesehen von den Schaltgetriebe- Versionen, bei denen die Synchronringe beim schnellen Schalten gerne mal kratzen, sind keine gravierenden Prob- leme bekannt. Zu bösen Überraschun- gen können allerdings Front- oder Heckschäden führen, denn für die Kunststoff-Stoßfänger gibt es keine Er- satzteile. Ob Coupé oder Cabrio ist ei- gentlich egal, denn hier handelt es sich um ein Auto ohne Vorgänger und ohne Nachfolger – da lag die Garantiekarte für ein kommendes Young- und Oldti- mer-Sammlerstück schon beim Neu- wagen im Handschuhfach. Im Zweifel hilft das Internet Wer sich für diese Autos interes- siert, ist nicht allein. Die Trabi- Szene lebt, wie man unter www.trabi.de an zahlreichen Clubadressen, Veranstaltungster- minen und Anbietern von Ersatz- teilen erkennen kann. Crossfire- Clubs sind in Deutschland da- gegen selten, aber unter www.chrysler-crossfire-forum.de findet man alles zum Thema. Immer noch gut in Form: Das Crossfire Cabrio hat eine Stoffmütze mit gläserner Heckscheibe 3 1 Lange Motorhaube, prägnantes Kuppelheck: Stilistisch macht das Crossfire Coupé mehr her als ein Mercedes SLK – und an der Daimler-Technik unter dem Blech gibt es nichts zu meckern das veraltete und mit 18900 Mark viel nur 80000 km hielt. Ein Trabi als in Osnabrück insgesamt nur 76045 (2007: Coupé ab 33890 Euro, Cabrio ab 39790 Euro) lag es wohl kaum. So- trum von 5000 bis etwa 25000 Euro.

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