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acvProfil 10-2013

ACV Reise-Tipp

Romantiker finden ihn vorzugsweise in den Schlossruinen von Trois Chateaux und Fleckenstein sowie in der von Kai- ser Wilhelm II. im Stil einer Ritterburg restaurierten Hohkönigsburg bei Seles- tat, aber auch in den zahlreichen Win- zerdörfern, die wie kleine Inseln im Meer der Reben auftauchen. Ob Eguis- heim oder Turckheim, Ammerschwihr oder Riquewihr: Fast allen gemeinsam sind enge Gassen, auf denen – wenn überhaupt – nur Anliegerverkehr er- laubt ist. Touristen müssen vor den oft noch erhaltenen Stadttoren und -mau- ern parken, doch der Fußweg lohnt sich. Die in bunten Farben strahlenden und vom Frühjahr bis weit in den Herbst hinein mit überbordenden Blu- menkästen geschmückten Fachwerk- häuser bilden Ensembles von fast schon unwirklich anmutender Schön- heit. Man wähnte sich fast wie in ei- nem Freilichtmuseum – wären nicht an jeder Ecke nach frischen Croissants duftende Bäckereien, gemütliche Cafés und kleine Restaurants mit verlocken- den Speisekarten. AUBERGE DE L' ILL: ESSEN MIT DREI STERNEN Überhaupt: das Essen. Zu leben wie Gott in Frankreich ist im Elsass über- haupt kein Problem. 26 mit mindes- tens einem Michelin-Stern ausgezeich- nete Restaurants sorgen bei Gourmets für die Qual der Wahl, und über allem strahlen die bereits seit 45 Jahren fun- kelnden drei Sterne der Auberge de l’Ill in Illhäusern. Wer hier speist, sollte tunlichst keine Aversionen gegen den Verzehr von Gänsestopfleber hegen und muss pro Person mindestens 200 Euro investieren, erlebt dafür aber auch eine kulinarische Sensation, die er so schnell nicht vergessen wird. UNBEDINGT PROBIEREN: CHOU- CROUTE UND FLAMMEKUECHE Doch es geht auch günstiger: Selbst simple Bistros zelebrieren die elsässi- sche Spezialität „Choucroute“, einen Sauerkraut-Eintopf mit Wurst, Räu- cherspeck und Kartoffeln häufig in her- vorragender Qualität – und wer den im Elsass erfundenen Flammkuchen bis- lang nur aus der Kühltheke kennt, wird angesichts eines frisch zubereiteten „Flammekueche“ aus dem Staunen kaum noch herauskommen. Um keine negativen Überraschungen zu erleben, sollte man aber auch im Elsass die gas- tronomische Grundregel beherzigen, Restaurants im unmittelbaren Umkreis touristischer Anziehungspunkte tun- lichst zu meiden. Wer drei Gassen wei- ter sucht, findet zumeist bessere Quali- tät zu günstigeren Preisen. Gut und günstig einkaufen können im Elsass auch anspruchsvolle Weintrin- ker. Die 170 Kilometer lange „Route des Vins d’Alsace“ durchquert rund 70 Orte, in denen über 400 Winzer ihre Keller und Probierstuben bereitwillig für Besucher öffnen. Die önologischen Klassiker der Region reichen vom sanf- ten Pinot Blanc über aromatische Ge- würztraminer, rassige Rieslinge und ro- ten Pinot Noir bis hin zum perlenden Crémant. Und wer ein eher deftiges Geschmackserlebnis sucht, sollte sich an einer typisch elsässischen Picknick- Kombination versuchen: Strohtrockener Edelzwicker ist zwar nicht jedermanns Sache, verträgt sich aber hervorragend mit einer Portion des wegen seines strengen Aromas berühmt-berüchtig- ten Munsterkäses und einem frischen Baguette. acv Profil 10/13 23 Fachwerk-Idylle unter blauem Himmel: der Marktplatz von Ribeauville 3 Prunkstück im Musée de l'Automobile: Bugatti Royale von 1929 5 Früher das Metzgerviertel, heute UNESCO- Welterbe: Petite France in Straßburg 5 1Fußgängerzone für Blumenliebhaber: Der Weinort Eguisheim war 2003 das schönste Dorf Frankreichs

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