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acvProfil 3-2016 - Was können die Winzlinge?

ACV-Autotest Opel Karl und Renault Twingo

16 ACV Profil 3/16 ACV AUTO-TEST WAS KÖNNEN DIE WINZLINGE? Kleiner geht's kaum: Opel Karl und Renault Twingo liegen am unteren Ende der automobilen Messlatte. Trotzdem bieten sie überraschende Qualitäten Das beginnt schon mit dem Design des Re- nault. Im Unterschied zum brav gestylten Vor- gängermodell wirkt der neue Twingo mit sei- ner knuffigen Frontpartie und dem nach hin- ten abfallenden Dach ziemlich originell, was nicht unbedingt heißen muss, dass jeder ihn als schön empfindet. Deutlich unauffälliger dagegen mutet der kleine Opel an, doch das schlichte Design passt gut zum altdeutschen Namen Karl, mit dem die Rüsselsheimer an den ältesten Sohn ihres Firmengründers erin- nern wollen. INNENRAUM: KLASSISCH IM OPEL, FRÖHLICH UND ENG IM RENAULT Dazu passend gestaltet ist auch der Innenraum des Opel, in dem es sehr klassisch zugeht: Stof- fe, Verkleidungen und Cockpit präsentieren sich in nüchternem Schwarz, wobei in den gehobe- nen Ausstattungsversionen immerhin ein wenig Klavierlack glänzende Akzente setzt. Im Ver- gleich dazu wirkt das helle Twingo-Interieur mit seiner Zweifarbigkeit und der rundlichen For- mensprache frisch und fröhlich, es beschränkt sich aber auf das Nötigste, und das merkt man nicht nur an der Verarbeitungsqualität: Der Twingo-Chauffeur muss sogar auf einen Dreh- zahlmesser verzichten, und auf der Rückbank geht es sehr beengt zu. Dafür können auch die praktischen und je nach Ausstattung mehr oder weniger zahlreich vorhandenen Staufächer kaum entschädigen. Im Gegensatz dazu wirkt der Karl fast schon wie ein kleiner Van: Vier Erwachsene finden im vergleichsweise aufwen- dig verarbeiteten Interieur locker Platz und sitzen dank größerer Kopf-, Knie- und Ellenbo- genfreiheit auch in der zweiten Reihe noch deutlich komfortabler. Die Kofferräume der Kandidaten sind in etwa gleich knapp bemes- sen, was angesichts der kurzen Außenmaße in der Natur der Sache liegt. Auch hier kassiert der Renault jedoch wegen der sehr hohen La- dekante ein paar Minuspunkte. Verantwortlich für die hoch liegende Ladeflä- che ist der unter dem Kofferraum platzierte Mo- tor, der aber nicht nur aufgrund seiner Einbau- lage wenig Freude bereitet. Der billig klingen- de und durchzugsschwache Dreizylinder bringt den Twingo nur mühsam auf Trab, verfehlte die Werksangabe für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h um mehr als eine Sekunde und macht noch nicht mal beim Tanken Freude: Angesichts der gebotenen Fahrleistungen und der mangel- haften Laufkultur ist der Testverbrauch von 6,5 Litern eindeutig zu hoch. Wie es besser geht, zeigt der Opel: Obwohl nominell nur vier PS stärker, holen seine drei Zylinder in Verbindung mit dem kurz übersetzten Getriebe viel mehr Temperament aus dem gleichen Hubraum, hal- ten sich akustisch vornehm zurück und verfeu- ern auch noch weniger Sprit. FAHRWERK: DER TWINGO IST WENDEKREIS-WELTMEISTER Auch in Sachen Fahrwerk wirkt der Opel aus- gewogener als der Renault. Beide Kontrahen- ten sind relativ straff gefedert, doch beim Fahr- verhalten scheiden sich die Geister. Dank sei- ner relativ direkt übersetzten und präzisen Len- kung lässt sich der Karl geradezu spielerisch fahren und auch mal flott um die Ecken bewe- Twingo-Cockpit: ganz schön bunt und nett gestylt Das ideale Stadtauto: schlapper Motor, aber sehr wendig

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