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acvProfil 1-2016 - Autobahn für Radfahrer

NRW nicht mal einfach so aus der Portokas- se fließen. Der Zweck könnte jedoch durch- aus die Mittel heiligen: Eine erstmals für ein Radwegprojekt durchgeführte Nutzen-Kos- ten-Analyse zeigt, dass jedem Euro einge- setzter Investitionskosten ein gesamtwirt- schaftlicher Nutzen von nahezu fünf Euro ge- genübersteht. Hinzu kommt der ökologische Nutzen: Der Analyse zufolge würden mit dem komplett fertig gestellten Radschnell- weg täglich rund 50.000 Pkw weniger die Straßen in der Region belasten, damit etwa 400.000 Kilometer weniger fahren und so 16.600 Tonnen Kohlenstoffdioxid weniger in die Atmosphäre blasen. WICHTIGER BAUSTEIN FÜR WENIGER EMISSIONEN Den Umweltaspekt des RS1 betont auch Horst Becker, Staatssekretär im nordrhein-westfä- lischen Umweltministerium: „Die Erreichung der Klimaschutzziele ist ohne Veränderung unseres Mobilitätsverhaltens nicht möglich. Nichtmotorisierte Nahmobilität auf attraktiven und weitgehend kreuzungsfreien Radschnell- wegen ist ein wichtiger Baustein zu weniger Emissionen im Verkehr.“ Ob und wann der RS1 jedoch in voller Länge zu beradeln sein wird, ist derzeit noch nicht absehbar. Der Mach- barkeitsstudie zufolge wäre eine Realisierung des Gesamtprojekts bis 2020 möglich, doch das dürfte schon an den Mühlen der Bürokra- tie und der bislang noch nicht abgesicherten Finanzierung scheitern. „Hier muss der Bund verfassungskonforme Wege der Mitfinan- zierung finden“, fordert daher Ulrich Syberg, Bundesvorstand des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) – und ist sich sicher, dass sich das lohnt: „Wenn der RS1 erst einmal fertig ist, wird alle Welt auf das Ruhrgebiet schauen und staunen, wie viele Menschen man zum Umstieg vom Auto auf das Rad motivieren kann.“ FAHRER „DIE AVANTGARDE DER REPUBLIK“ NRW-VERKEHRSMINISTER MICHAEL GROSCHEK Herr Groschek, sind 184 Millionen Euro für einen Radweg gut ange- legtes Geld? Der Radschnellweg Ruhr ist ein Projekt mit bundesweiter Strahlkraft. Mit dem RS1 und unseren fünf Siegerprojekten aus dem Landeswettbewerb bildet Nordrhein-Westfalen in Sachen Radverkehr die Avantgarde der Republik. Mit der Strecke von Hamm bis Duisburg wird das Ruhrgebiet zum Wegbereiter für eine moderne, umweltschonende, gesunde und nachhaltige Mobilität. Sieht man das so auch in der Bevölkerung? Über 60 Prozent der befragten Bürgerinnen und Bürger haben sich im vergangenen Jahr für den Radschnellweg Ruhr ausgesprochen, etwa je- der fünfte Befragte würde in Zukunft zusätzlich mit dem Rad zur Arbeit fahren. Ich bin zuversichtlich: Das werden noch mehr, wenn die Menschen buchstäblich erfahren, wie entspannt und flott man auf dem großzügig ausgebauten Schnellweg radeln kann. Mit einem Prestigeprojekt ist es aber nicht getan. Werden dem in Zukunft weitere folgen? Die Landesregierung will künftig Radschnellwege als neue Wegekategorie „Radschnellverbindungen des Landes“ einführen. Dazu hat das Landes- kabinett die Eckpunkte für die Änderung des Straßen- und Wegegeset- zes des Landes beschlossen. Die Gesetzesänderung ist der konsequente nächste Schritt! Strahlten bei der Eröffnung: Staatssekretär Horst Becker, Verbandsdirektorin Karola Geiß-Netthöfel, Verkehrsminister Michael Groschek (v. l. n. r.) Blick in die RS1-Zukunft: kreuzungsfrei durchs Ruhrgebiet ACV Profil 1/16 13 ACV Profil 1/1613

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