Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

acvProfil 1-2016 - Autobahn für Radfahrer

12 ACV Profil 1/16 VERKEHR Millionen von Autofahrern kennen den Ruhr- schnellweg aus leidvoller Erfahrung. Mit ab- schnittsweise 100.000 Fahrzeugen pro Tag zählt die Autobahn 40 zwischen Duisburg und Dortmund zu den verkehrsreichsten Straßen Deutschlands. Staus sind an der Tagesordnung – und im Volksmund gilt die Strecke längst als „Ruhrschleichweg“. Abhilfe schaffen könnte ein Projekt,daslautKarolaGeiß-Netthöfel,Direktorin des Regionalverbands Ruhr, demonstriert, „wie zukunftsweisende Mobilität in Ballungsräumen künftig aussieht“. Gemeint ist damit der Rad- schnellweg Ruhr, kurz RS1 genannt: Über eine Strecke von 101 Kilometern, deren Herzstück die alte Trasse der Rheinischen Bahn bildet, könnte die Zweirad-Autobahn dereinst von Duisburg nach Hamm führen, damit zehn Stadtzentren und vier Universitäten verbinden und ein hohes Nutzungspotenzial erschließen: Allein im nahen Einzugsgebiet des RS1 leben rund 1,8 Millionen Einwohner davon sind 430.000 Erwerbstätige und 150.000 Studenten. Genau da liegt der Sinn des ehrgeizigen Pro- jekts. Denn der neue Fernradweg soll nicht unbedingt Zweirad-Touristen anlocken, son- dern primär Pendler zum Umstieg vom Au- to aufs Fahrrad motivieren. Im traditionell fahrradbegeisterten Holland gibt es ähnliche Zweirad-Highways – „Snelfietsroutes“ ge- nannt – schon seit mehr als 20 Jahren, und jährlich kommt mindestens ein neuer hinzu. Wie das Ganze im Ruhrgebiet aussehen soll, lässt sich inzwischen auf dem ersten fertig gestellten Teilstück zwischen Mülheim/Ruhr und Essen besichtigen: Auf einer Länge von fünf Kilometern ermöglicht der neue Radweg mit seiner Standardbreite von vier Metern ne- ben einem parallel verlaufenden Fußweg auch das Nebeneinanderfahren und Überholen. Eine Fahrbahndecke aus Asphalt mit niedrigem Roll- widerstand sowie die weitgehend gerade und kreuzungsfreie Streckenführung unterstützen das komfortable und zügige Vorankommen. POSITIVE NUTZEN-KOSTEN-ANALYSE Was allerdings nicht ganz billig ist: Laut einer Machbarkeitsstudie betragen die Gesamt- kosten für das Projekt 184 Millionen Euro, die in einem notorisch klammen Bundesland wie AUTOBAHN FÜR RADF Der schnellste Weg am Stau vorbei – unter diesem Motto steht Deutschlands erster Fahrradschnellweg, der zwischen Duisburg und Hamm acht weitere Städte miteinander verbinden soll Erstes RS1-Teilstück: So schön können Radwege sein Großer Andrang: Bei der Einweihung kam es zum ersten Stau

Seitenübersicht