Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

acvProfil 6-2015 - Dickschiff und Schmusekatze

Autos in unserer Strasse

So etwa die riesige S-Klasse der Serie W 140 von Mercedes, die 1991 auf den Markt kam: ein monumentaler, fast zwei Tonnen schwerer Koloss von 5,11 m Länge, 1,89 m Breite und 1,50 m Höhe. Kleinwagenfahrer fühlten sich von ihr bedroht, und die Presse schrieb: „Ein Schiff wird kommen“. In eine normale Garage passte der Mercedes nur knapp rein, und auf den Autoreisezug nach Sylt gar nicht. Dafür war das Dickschiff zu breit – wie peinlich. Manche Reise konnte mit ihm auch erst gar nicht an- getreten werden, denn mit viel Zube- hör an Bord war das Flaggschiff schon mit nur drei Insassen und ohne Gepäck am Beladungslimit. Das zulässige Ge- samtgewicht wurde nachträglich korri- giert. Ebenso peinlich: Die Karosserie war so unübersichtlich, dass beim Ran- gieren zwei Peilstäbe am Heck nötig waren. Die fuhren beim Einlegen des Rückwärtsganges automatisch aus und sorgten zwar für besseren Überblick, aber auch für jede Menge Spott. Erst ab 1995 gab es akustische Park-Piepser. INNOVATIV UND LUXURIÖS: VOM ESP BIS ZUR KÜHLBOX Trotzdem war die S-Klasse ein Meister- stück. Technisch fuhren die Stuttgarter alles auf, was damals neu, innovativ, luxuriös und für die Sicherheit wichtig war. Wie etwa ein Sprach-Bediensys- tem, Vernetzung von Steuergeräten über einen Datenbus, ESP, ein adapti- ves Dämpfersystem (ADS), eine Anti- Schlupf-Regelung (ASR), ein automa- tisches Sperrdifferenzial (ASD) und die anfangs nur im 600 SE/SEL serienmä- ßigen Airbags. Und wenn automatische Schließhilfen die bleischweren Türen sanft ins Schloss zogen, dann herrsch- te hinter den Fenstern mit Doppel-Iso- lierverglasung beeindruckende Stille im damals besten Auto der Welt – wie der Luxusliner oft gelobt wurde. Innen gab es Platz in Hülle und Fülle, ein ed- les Ambiente und für 4000 Mark ex- tra sogar eine Kühlbox. Dafür kauften sich manche Leute einen gebrauchten Kleinwagen. MOTORENPALETTE: VOM DIESEL BIS ZUM V12 Der nötige Dampf für die Dickschiffe kam mit 231 bis 408 PS aus sechs, acht oder 12 Zylindern. So gerüstet war die S-Klasse bis zu 250 km/h schnell, aber auch ziemlich durstig. Ab 1993 drückte ein zunächst 150, später 170 PS starker Turbodieselmotor den Verbrauch auf weniger als 10 l/100 km. Das belieb- teste Modell war der S 320, der heute zu Preisen zwischen 1600 und 17 000 Euro angeboten wird. Achtung beim AUTOS IN UNSERER STRASSE Dickschiff und Schmusekatze Ein Luxusauto für kleines Geld? Geht nicht? Geht doch – wenn es denn ein etwas älteres Exemplar sein darf. Denn auch früher unerreichbare Traumwagen sind inzwischen günstig zu haben 7 Kaum zu glauben: Unter der schlanken Haube des XK8 versteckt sich ein veritabler Achtzylinder 20 acv Profil 6/15 zu Preisen zwischen 1600 und 17000

Seitenübersicht