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acvProfil 4-2015 - Mehr Aussicht geht nicht

ACV Reise-Tipp

acv Profil 4/15 27 sich an Kurve, die Servopumpe hat gut zu tun, und im Interesse zart besaiteter Beifahrer/-innen sollte man möglichst weich bremsen und im Rahmen des Möglichen in den Serpentinen die Ideal- linie fahren: Wer sie – natürlich unter Beachtung des Gegenverkehrs – von außen anfährt, im Scheitelpunkt nach innen zieht und sich dann wieder he- raustragen lässt, vergrößert den Radius und erleichtert damit nicht nur den Pas- sagieren das Leben. Auf der Passhöhe (2239 m) kann man sich im über 100 Jahre alten und mit wunderschönen Jugenstilmalereien ge- schmückten Traditionshotel „Savoia“ nicht nur entspannen, sondern mit Blick auf die umgebenden Gipfel auch ausgezeichnet essen. Für etwas Aus- gleichssport nach der Kurbelei durch die Haarnadeln finden sich in der direkten Umgebung aber auch zahlreiche leichte Wanderwege mit noch schöneren Pers- pektiven. Den ultimativen Weitblick auf die umgebenden Gipfel bietet die Pa- noramaterrasse auf dem Sass Pordoi (2950 m), der sich von der Passhöhe bequem per Seilbahn erreichen lässt. ZUM BEWUNDERN BESSER ANHALTEN Von dort aus lässt sich auch schon die nächste Passhöhe ausmachen: Nur drei Kilometer Luftlinie sind es bis zum 2240 Meter hohen Sellajoch, doch dazwischen liegen rund 13 Kilometer Passstraße, erneut jede Menge Kurven und faszinierende Ausblicke auf die fast senkrecht aufragenden Wände und zerklüfteten Spitzen der Sella-Gruppe, die einem immer wieder den Atem verschlagen. Glücklicherweise haben die Straßenbauer das schon bei der Kon- zeption berücksichtigt und ausreichend Haltebuchten und Parkplätze angelegt, doch trotzdem muss man hier ganz be- sonders auf andere Verkehrsteilnehmer achten: Manche sind angesichts der majestätischen Bergwelt so fasziniert, dass sie mitten auf der Straße anhal- ten – und Liebhaber der gemütlichen Gangart sollten nicht nur zwei Gänge zurückschalten, um die Bremsen zu schonen, sondern auch jederzeit mit überholenden Radfahrern rechnen. SERPENTINEN WERDEN ZUR ROUTINE Das gilt auch für die jetzt anstehende Abfahrt in Richtung Grödner Tal, die zwar nicht ganz so serpentinenreich ist, dafür aber mit dem 3181 Meter hohen Langkofel ein zweites mächti- ges Bergmassiv ins Blickfeld rückt. In weiten Schwüngen zieht sich die gut ausgebaute Piste durch die Almwiesen bis herunter zur Baumgrenze, wo man ins Grödner Tal und weiter zum Brenner abzweigen kann. Doch aller guten Pässe sind vier – und deshalb nehmen wir auch noch das Grödner Joch unter die Räder. Nur noch sechs Kilometer sind es bis zum höchsten Punkt, die paar Serpentinen können den Fahrer jetzt auch nicht mehr schrecken, eher schon der Touristenrummel auf der Passhöhe, die man besser im Schritttempo befah- ren sollte. Bergab wird es dann wieder ruhiger. Unten im Tal kommt Corvara in Sicht – und hinter der letzten Haarnadel kommt ein wenig Wehmut auf: Wie, das war‘s schon? Wir hatten uns gerade daran gewöhnt, nicht immer nur gerade- aus zu fahren. 1 Idylle im Tal: Das 1500 Meter hoch gele- gene Corvara gibt sich nur im Winter mondän 1 Achtung Steinschlag: Vor allem am frühen Morgen liegen schon mal Brocken auf der Fahrbahn Ganz großes Kino: Ausblick vom Sella-Pass auf den Sass Pordoi 5 _ACV Profil 4 DV1-Proof.indd 27 17.08.15 09:30 acv Profil 4/1527 _ACV Profil 4 DV1-Proof.indd 2717.08.1509:30

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