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acvProfil 3-2015 - Sind Frauen nicht schnell genug?

Formel 1

Als Formel-1-Zampano Bernie Eccle- stone unlängst der englischen Presse offenbarte, er denke ernsthaft über ei- ne separate F-1-Meisterschaft für Frau- en nach, glaubten viele an einen ver- späteten Aprilscherz. Doch der 84-jäh- rige Brite meinte es ernst: „Aus irgend- einem Grund schaffen es die Frauen in diesem Sport nicht bis ganz oben – und das liegt nicht daran, dass wir sie nicht wollen.“ Das Gegenteil ist wohl eher der Fall: Gerade jetzt, wo die Formel 1 mit weniger Teams, schwindenden Sponsorengeldern und sinkenden Zu- schauerzahlen vor sich hinkriselt, könn- te eine zusätzliche Attraktion dem PS- Zirkus nur helfen. Das Echo auf Ecclestones Gedanken- spiel fiel jedoch eher verhalten aus. Während Ex-Formel-1-Fahrer David Coulthard („Es wäre eine Möglichkeit für Frauen, sich selbst zu beweisen“) durchaus Gefallen an der Idee fand, reagierte Michèle Mouton, Präsidentin der Frauenkommission der Fédération Internationale d’Automobile (FIA) sogar ausgesprochen verärgert auf die Idee: Ecclestone wolle Frauen nur ausnutzen, um seine Show aufzuwerten, vermu- tete die ehemalige Audi-Werksfahrerin. Sportliche Motive, die für rennfahrende Frauen wichtig seien, stünden dabei nach ihrer Meinung nur im Hintergrund. Im Vordergrund stehen die Frauen in der Formel 1 bis jetzt zumeist als schmückendes Beiwerk. Nur spora- disch versuchten sich mehr oder weni- ger schnelle Damen in der höchsten Motorsport-Kategorie, scheiterten aber bislang stets an ihren eigenen Fähigkei- ten oder nicht konkurrenzfähiger Tech- nik. Die erste und bis heute einzige Frau, die jemals auch nur einen hal- ben (!) Punkt in der Formel 1 verbuchte, war vor 40 Jahren die Italienerin Lella Lombardi. SIMONA DE SILVESTRO: „SO SCHNELL WIE DIE JUNGS“ Derzeit sitzen mit der Spanierin Car- men Jorda (Lotus) und der Britin Susie Wolff (Williams) immerhin zwei Pilotin- 7Der eine darf rennen, die andere nur testen: Williams-Fahrer Valtteri Bottas und Teamkollegin Susie Wolff Sind Frauen nicht schnell genug? FORMEL 1 Die Zeiten, in denen Autos Männersache waren, sind vorbei. Im Motorsport aber beschränkt sich die Emanzipation immer noch auf wenige Ausnahmen 22 acv Profil 3/15

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