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acvProfil 10-2014 - Geiz ist gefährlich

Kindersitz-Test

Junge Familien sind in der Regel finan- ziell nicht auf Rosen gebettet – und da liegt es nahe, sich nach günstigen An- geboten umzuschauen. Geht es aber um Autositze für die Kids, sollte man von Billigangeboten besser Abstand halten. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest nach eingehender Prüfung von zehn Kindersitzen zu Prei- sen zwischen 30 und 70 Euro, von de- nen mehr als die Hälfte mit dem Prädi- kat „mangelhaft“ abschnitten. Wirklich überzeugen konnte im Test nur die Ba- byschale BeOne SP von Nania, die trotz des günstigen Preises (59 Euro) mit niedrigem Gewicht und hoher Crashsicherheit glänzte und dafür als einziges Testobjekt die Note „gut“ er- hielt. Mit gewissen Einschränkungen und der Bewertung „befriedigend“ emp- fahlen sich zwei Modelle von Fisher Price (FP 3000 und FP 4000) sowie der Racer SP von Nania. FÜNF SITZE SIND EIN SICHERHEITSRISIKO Der Rest erwies sich als „mangelhaft“: Fünf der getesteten Sitze versagten in der Unfallsicherheit – neben dem Na- nia Safety Paris SP gleich drei Modelle von United-Kids und eines von Tiggo. Ursache für das „mangelhafte“ Ab- schneiden der meisten Modelle sind ih- re abnehmbaren Rückenlehnen. Folgt man den Herstellerangaben und nimmt diese schon ab einem Kindergewicht von 15 bzw. 22 Kilo ab, haben die Klei- nen keine Kopfstütze mehr, die sie bei einem Seitenaufprall schützt. Noch er- schreckender war die miserable Mate- rialqualität: Am Nania Paris riss beim Frontalaufprall der Anschnallgurt samt Rückwand aus der Sitzschale, am Tiggo Bebehut knickte beim Crash die Rückenlehne weg. Hinzu kam bei zwei Sitzen die hohe Schadstoffkonzentra- tion in den verwendeten Materialien: Beim Nania Starter und beim Alpha Deluxe von United-Kids ermittelten die Tester einen zu hohen Anteil von poly- zyklischen aromatischen Kohlenwas- serstoffen (PAK). GÜNSTIGE ALTERNATIVEN ZU BILLIGANGEBOTEN Allen getesteten Sitzen gemeinsam war der fehlende Bedienungskomfort: Kein einziger verfügt über das prakti- sche Isofix-System, stattdessen sind sie auf die mühsame Montage per Au- togurt ausgelegt. Allerdings haben Qualität und Komfort auch ihren Preis: Die im vergangenen Jahr von der Stif- tung Warentest mit „sehr gut“ bewerte- ten Modelle Cybex Juno 2-Fix und Phoenixfix Pro 2 von Kiddy für Kinder mit einem Gewicht von 9 bis 18 Kilo kosten mit rund 200 Euro deutlich mehr als das Doppelte der getesteten Billigprodukte, die beiden Besten aus der höheren Gewichtsklasse (Cybex So- lution und Kiddy Cruiserfix) sind auch nicht wesentlich günstiger. Doch wenn es wirklich am Geld zu scheitern droht, gibt es immer noch bessere Alternativen als einen Billig- sitz: Zum einen werden gut erhaltene Qualitätssitze häufig gebraucht ange- boten – und mit etwas Glück erwischt man auch ein günstiges Auslaufmodell, das in früheren Tests eine gute Bewer- tung erhielt und mit dem Erscheinen des Nachfolgers noch lange nicht schlecht sein muss. Geiz ist gefährlich KINDERSITZ-TEST Billige Kindersitze schonen zwar das Portemonnaie, aber die meisten Modelle bieten keinen ausreichenden Schutz – sagt die Stiftung Warentest 1Vor dem Crash: Noch sitzen die Dummys in den Testobjekten, durch die Schläuche verlaufen die Kabel für die Belastungssensoren 1Auch teure Sitze sind nicht fehlerfrei: Mangels Isofix-Befestigung ver- drehte sich der ansonsten gute Kiddy Guardianfix Pro beim Test 1Klaffendes Loch: Am Nania Paris SP riss beim Frontalaufprall der Gurt samt Rück- wand aus der Sitzschale 28 acv Profil 10/14

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