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acvProfil8_2014 - Die Zwei von der Steckdose

ACV Auto-Test BMW i3 und VW e-UP

oder 130 km/h (VW) unterwegs ist, kann zwar problemlos im Verkehr mit- schwimmen, macht damit allerdings die von den Herstellern angegebenen Reichweiten (BMW 190 km, Up 160 km) zur Makulatur. EINE VOLLLADUNG DAUERT DREI STUNDEN Realisieren lassen sich solche Werte nur bei äußerst zartem Umgang mit dem Strompedal und nach Anwahl leis- tungsreduzierter Fahrprogramme, in denen auch Nebenverbraucher wie etwa die Klimaanlage abgeschaltet werden. Mit anderen Worten: Wer das verfügbare Temperament der beiden E-Mobile wirklich nutzt, kommt mit ei- ner Batterieladung bestenfalls 100 Ki- lometer weit. Und dann heißt es erst mal warten. Mindestens acht Stunden dauert es bei beiden Fahrzeugen, bis die Batterien an einer normalen Haus- haltssteckdose wieder aufgeladen sind. Rund drei Stunden schneller geht es mit einer rund 900 Euro teuren 3,6- kW-Wallbox – und wer das Glück hat, eine der bislang noch seltenen CCS-La- destationen zu finden, kann seiner Bat- terie innerhalb von 40 Minuten eine Schnellladung verpassen. Eine Alterna- tive bietet BMW mit dem optionalen Range Extender, einem 34 PS starken Zweizylinder-Verbrennungsmotor, der einen Generator zur Stromerzeugung antreibt und damit die Reichweite um bis zu 100 Kilometer vergrößert, aller- dings auch den Preis um 5000 Euro in die Höhe treibt. UNGEWOHNT: LAUTE NEBENGERÄUSCHE Doch es gibt auch gute Nachrichten: Zum Beispiel die von der fast lautlosen Fortbewegung. Die Reduktion der Mo- torgeräusche auf ein kaum hörbares Summen ist anfangs fast schon er- schreckend, aber daran gewöhnt man sich schnell – und stellt fest, dass beim Autofahren zahlreiche Nebengeräusche auftreten, die sonst vom Sound des Verbrennungsmotors überdeckt wer- den: Vor allem im Up wirken das Pol- tern des Fahrwerks, das Reiben der Bremsbeläge auf den Scheiben und die Windgeräusche ziemlich störend, beim i3 sind sie deutlich besser gedämpft. Auch darüber hinaus glänzt der BMW im Fahrbetrieb mit mehr Finesse: Dank des Heckantriebs ist der Wendekreis sehr klein, was ihm eine überragende Handlichkeit verleiht – und die Bremse braucht man dank der hohen Rekupera- tionsrate eigentlich nur im absoluten Notfall: Bei halbwegs vorausschauen- der Fahrweise reicht schon das Lupfen des Strompedals, um ordentliche Ver- zögerungswerte zu generieren. Auch daran muss man sich aber zunächst ge- wöhnen, während sich die Up-Bremse genauso anfühlt wie bei jedem anderen Auto auch. Das Fazit: Der BMW i3 ist aufgrund seiner konsequent auf die Anforderun- gen der Elektromobilität ausgerichteten Konzeption und des größeren Platzan- gebots klar die bessere Alternative in diesem Vergleich. Ob die Vorteile aller- dings die Preisdifferenz im Vergleich zum e-Up aufwiegen, ist eine Frage des persönlichen Bedarfs. Wer mit we- niger Platz auskommt, keinen Wert auf einen avantgardistischen Auftritt legt und mit kleinen Defiziten leben kann, ist mit dem VW ebenfalls sehr gut be- dient und spart rund 8000 Euro. BMW i3 Konsequente Konzeption Hohe Handlichkeit Modernes Innenraumdesign Sehr hoher Preis Geringe Reichweite Unbequemer Einstieg hinten VW e-Up Niedriger Stromverbrauch Sehr gutes Bremsgefühl Relativ günstiger Preis Knappes Platzangebot Störende Fahrgeräusche Geringe Reichweite Man kann beide Autos durchaus po- sitiv sehen: Sie sind ausgesprochen leise, sehr handlich zu fahren und auch sonst problemlos zu bedienen. Und wer pro Tag nicht mehr als 100 Kilometer fährt und über einen Stromanschluss in der Garage ver- fügt, kann unter Umständen gut mit ihnen leben. Das war es aber dann auch schon. So lange Batterien ex- trem teuer und schwer sind, dürfte sich an den grundlegenden Nachtei- len von E-Mobilen nichts ändern: Der im Vergleich zu konventionell angetriebenen Autos gleicher Größe exorbitant hohe Preis und die be- scheidene Reichweite werden die Verkaufszahlen auf absehbare Zeit nicht sonderlich anschwellen lassen. + - + - von Hermann J. Müller Fazit 16 acv Profil 8/14 1Viele Unterschiede, aber eine Gemeinsamkeit: Beide Autos sind mit einer gläsernen Heckklappe bestückt. Ein besonderes Kennzeichen des e-Up bilden die C-förmigen Leuchten im Stoßfänger 1Reicht so gerade für vier Personen: Im klei- nen e-Up geht es ein wenig beengt zu 1Länger, breiter höher: Dank größerer Ab- messungen bietet der i3 deutlich mehr Platz

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