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acvProfil 7-2014 - Cava, Kunst und wilde Küste

ACV-Reisetipp Costa Brava

verlässt und eine Bucht weiter fährt oder ein bisschen ins Landesinnere. HIER ENDEN DIE PYRENÄEN AM MITTELMEER Wer Costa Brava hört, mag an Urlau- berzentren wie Lloret oder Tossa de Mar weiter im Süden der Küste den- ken, deren Strände im Sommer aber knallvoll sind und deren Disco-Sound bis in den Morgen hinein wummert. Wer die Autobahn A 7 aber schon vor- her verlässt und eine der nördlichen Abfahrten gleich hinter der französi- schen Grenze nimmt, der wird eine ganz andere iberische Küste erleben. In der Region Alt Empordà, wo die Aus- läufer der Pyrenäen ins türkis schim- mernde Mittelmeer ragen, ist die Costa Brava an vielen Orten noch immer so, wie ihr Name verspricht: wild und rau, urtümlich und ungezähmt, dabei unge- heuer vielfältig und interessant. Die Pyrenäen, die hier oben auch die französisch-spanische Grenze bilden, sind ein schroffes, wenig erschlossenes Gebirge – bis zu 3400 Meter hoch, voll einsamer Täler und Schluchten. Ihre Ausläufer enden am nördlichsten Zipfel der Costa Brava im Mittelmeer, liegen als felsiges Cap de Creus wie die Pran- ke eines Riesen im glitzernden Blau, ringsum bizarre Fjorde und kleine Buch- ten, die man nur per Jeep oder zu Fuß erkunden kann. In kleinen Gemeinden wie Llancà oder El Port de la Selva sind Urlauber-Betonburgen Fehlanzeige, gleich hinter Ortsgrenze und Hafen be- ginnt dort die Bergeinsamkeit. Speziell das 3000-Seelen-Künstlerdorf Cada- qués, am äußersten Ende des Kaps über gewundene Serpentinen erreich- bar, gilt mit seinen weiß getünchten Häusern und vielen Galerien als einer der schönsten Orte der Mittelmeerküs- te. Salvador Dalí (1904 – 1989), Meis- ter des Surrealismus und einer der ge- nialsten Anarchisten der Kunstge- schichte, hat hier als Sohn des Alt Em- pordà gelebt und gearbeitet; sein Haus ist heute für Besucher geöffnet. Weiter südlich beim Fischerei-Hafenort Roses ändert sich dann das Bild, die Landschaft wird flacher, die weite Bucht ist gesäumt von einem wahren Prachtexemplar von Strand. Gut sechs Kilometer lang und bis zu 100 Meter breit ist die Platja de Sant Pere Pesca- dor, ein Dorado für Camper, Windsurfer und Sonnenanbeter. Ornithologen kom- men derweil im nahegelegenen Natur- park Aiguamolls de l’Empordà auf ihre Kosten, das große Feuchtgebiet ist Rastplatz vieler seltener Vogelarten. Und am südlichen Ende des Golfs von Roses flanieren Kulturreisende durch die alte Ruinenstadt Empúries und be- staunen Relikte der Griechen, Kartha- ger und Römer, die hier schon vor mehr als 2000 Jahren residierten. ROSES LOCKT MIT HAFEN UND GUTEN BARS Der 20 000-Einwohner-Ort Roses selbst, Urlauberzentrum der nördlichen Costa Brava, ist trotz einiger Bausün- den eine durch und durch spanische Kleinstadt voller Geschäfte, Tapasbars, dazu der große Fischerei- und ein cooler Yachthafen. Am Horizont grüßen die Gipfel der Pyrenäen. Gleich nebenan liegt Empúriabrava, die größte Marina Europas: Knapp 8000 Menschen, viele davon Zugereiste aus aller Welt, leben rund um ein 30 Kilometer langes Netz von Kanälen mit 5000 Schiffsanlegern; etliche der Häuser sind hier nur per Boot zu erreichen. Für die Ausländerge- meinde haben Restaurants vieler Eth- nien geöffnet, dazu ein paar Clubs und Bars, hier ist selbst im Winter ein we- nig Betrieb. Dasselbe gilt für die ge- mütliche 45 000-Einwohner-Stadt Fi- gueres im Landesinneren: Mit dem skurrilen Teatre-Museu samt XL-Beton- eiern und goldenen Skulpturen auf dem Dach hat der Hauptort des Alt Empordà das größte Dalí-Museum der Welt zu bieten – eine wahre Kathedrale des Surrealismus und eine der meistbe- suchten Sammlungen Spaniens über- haupt. Cava für Kenner Kataloniens Cava perlt und schmeckt wie Champagner aus dem benachbarten Frankreich, er darf nur nicht so genannt werden. Cava heißt Weinkeller, und dort wird das feine Getränk auch nach der „Mé- thode champenoise“ produziert. An- baugebiet und Rebsorten sind exakt reglementiert, genau wie die tradi- tionelle Herstellungsart und Reife- zeit in der Flasche. Die gute Nach- richt: Ein anständiger Cava ist deutlich preisgünstiger als ein Champagner. Besonders gute Trop- fen werden im Alt Empordà etwa im Ort Peralada offeriert, der ein weite- res Highlight hat. Zum dortigen Schloss zählt nicht nur die Cava- Kellerei, sondern auch das schönste Spielkasino der Costa Brava – und alljährlich im Juli findet im Schloss- park ein großes Musikfestival statt. 1Wilde Küste: Im Norden der Costa Brava gibt es noch jede Menge stille Buchten Groß, aber trotzdem idyllisch: In der Marina von Empúriabrava liegen tausende Yachten, viele Häuser haben hier einen eigenen Bootssteg 5 Weitere Informationen im Internet unter: www.costabrava.org 01-21_24-30_36 acv_0714 23.06.14 15:44 Seite 25

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