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acvProfil 6-2014

ACV Reisetipp: Rheingau

Mönche mit der Lese begannen – und aus den verschrumpelten Trauben einen Most mit unglaublich hohen Mostge- wichten kelterten. Heute kennen die Winzer den Pilz unter dem Namen Bo- tritis (lat.: Botrytis cinerea) und freuen sich über ihn, weil er der Traube Wasser entzieht, Frucht und Zucker verdichtet und den Ausbau eines dichten, gehalt- vollen Weines erlaubt. SCHLOSS REINHARTSHAUSEN Fast schon eine Legende ist auch das Weingut Schloss Reinhartshausen, das unter anderen die Rheininsel Marian- nenaue bewirtschaftet, von der das Le- segut mit dem betagten Dampfschiff „Preußens Gloria“ ans Ufer verfrachtet wird. Weiter geht die Tour über die Rheingauer-Riesling-Route, die sich über die Hallgartner Zange durch die Weinberge windet und wundervolle Bli- cke auf den Strom im Tal erlaubt. Das Wahrzeichen von Oestrich-Winkel bildet ein hölzerner Verladekran am Rheinufer, der aus dem 18. Jahrhundert stammt und für die Verladung von Fässern auf die nach Köln und Mainz gehenden Schiffe genutzt wurde. Hier hat einer der renommiertesten Erzeuger des Rheingaus seinen Stammsitz. Peter Ja- kob Kühn sorgt mit seinen biodyna- misch erzeugten Weinen regelmäßig für Furore in Kennerkreisen, aber auch die Preise für die trockenen Einzellagen- Rieslinge sind nicht von Pappe: Für eine Flasche Doosberg oder Nikolaus muss man schon 30 Euro auf den Tisch des Hauses blättern. ASSMANNSHAUSEN: HOCHBURG DES SPÄTBURGUNDERS Noch teurer kann es auf einem weiteren Riesling-Schloss werden: Im Besitz des Fürsten Metternich betreibt die ein- drucksvoll gelegene Weinbaudomäne auf Johannisberg Rheingauer Weinbau in Reinkultur. Unter 15 Euro pro Flasche geht hier gar nichts – und für seltene Jahrhundert-Tropfen wie etwa den 2008er-Eiswein können gar 420 Euro fällig werden. Das Ende unserer Ries- ling-Tour durch den Rheingau liegt in Rüdesheim. Das Weingut Georg Breuer oder die Staatsweingüter Assmanns- hausen lohnen jeden Besuch. Breuer ist hochdekoriert, führt aber auch günsti- gere Tropfen wie den wilden Riesling „Sauvage“ im Programm. In Assmanns- hausen dagegen wird es tiefrot. Nicht nur angesichts der Preise fürs eigene Konto, sondern auch wegen der Farbe des Weins: Hier geht es weniger um den Riesling, sondern vor allem um Spätburgunder. R H E I N M A I N acv Profil 6/14 25 Rüdesheim Schierstein Flörsheim Hochheim Schloss Rheinhartshausen Oestrich- Winkel Schloss Johannisberg 1Von oben: Blick auf das Rheintal bei Assmanshau- sen, Wanderung am Mäuseturm, Kloster Eberbach bei Eltville, alter Weinverladekran bei Oestrich 1Toller Keller und teure Flaschen im Schloss Johan- nisberg: Unter 15 Euro geht gar nichts

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