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acvProfil 4-2014

Meinungen von ACV-Mitgliedern

Leserforum E-Call (acv Profil 3/13) „Nicht zu Ende gedacht“ Danke für Ihr hochaktuelles Thema! Der Be- richt ist eine der letzten Chancen, den „gläser- nen Fahrer“ zu verhindern. Wenn die Autoin- dustrie so fortschrittlich wäre und ihre Schub- kästen endlich öffnen würde, bräuchten weni- ger Fahrzeugbesitzer Angst um ihr Fahrzeug (Diebstahl, Vandalismus) zu haben. Dasselbe gilt für Wegfahrsperren, die ihrem Namen ge- recht werden, sowie für Abgas- und Ver- brauchswerte, die im Alltag wirklich erreicht werden. Die Autoindustrie verkennt die Ent- wicklung in Europa. Warum sollte man ein teu- res Auto kaufen, wenn es leicht zu klauen ist? Wilfried Böhmer • Mit anderen Worten: Wir bekommen noch mehr digitale Technik, die uns vom eigentli- chen Vorhaben, sich von A nach B zu bewe- gen, ablenkt. Das Ganze wird dann auch noch von Google, T-Online und anderen überwacht. Zusätzlich weiß der Hersteller meines Fahr- zeugs dann auch, wo ich mich in welchem Gang bei welcher Geschwindigkeit befinde. Die Versicherungen werden sicher neue Tarif- modelle entwickeln – je nach der von mir ge- fahrenen Drehzahl oder dem überwiegend ge- nutzten Straßentyp (BAB oder nur Stadtver- kehr). Ich fahre alle drei bis vier Jahre ein neu- es Auto eines deutschen Herstellers und be- merke schon seit einiger Zeit, dass ich durch die Digitalisierung immer mehr abgelenkt bin. Statt Knöpfen an immer derselben Stelle soll ich mich als Fahrer mit Touchscreens oder Multifunktionsknöpfen mit Menüs beschäfti- gen – und das Ganze während der Fahrt. H. Dany, Marktoberdorf • Die Informationen zu dem Vorschlag der EU- Kommission, Neuwagen zwingend mit einem Notrufsystem auszustatten, haben mich be- sorgt aufhorchen lassen. Sollen mit E-Call zu- künftig Daten über Autofahrer gesammelt werden, vielleicht sogar Bewegungsprofile er- stellt werden? Geht die erhöhte Sicherheit auf Kosten der Privatsphäre der Fahrzeugführer? Das würde mich sehr stören! Es freut mich daher zu lesen, dass sich der ACV für Rahmenbedingungen einsetzt, die si- cherstellen, dass der Autofahrer Herr über sei- ne Daten bleibt. Daniel Kabs, Kaiserlautern • Die Notrufeinrichtung finde ich gut, aber alles andere, wie die Telemetriedaten und Bewe- gungsprofile, muss beim Besitzer bleiben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Hans Mohns • E-Call für Kraftfahrzeuge ist neben dem viel- fältigen Angebot der Kommunikation via Handy usw. sicher sinnvoll. Darüber hinaus möchte ich als Verbraucher und Nutzer ent- scheiden können, wer meinen Hilferuf dann überstellt bekommt. Doch ist dies nicht der Versuch, sich legal Daten zu verschaffen? Da wird der Identitätsschutz jeder Person immer wichtiger. Die Aufgabe als Automobilclub könnte es werden, Kundendaten und Informa- tionen der Mitglieder zu schützen. Axel O. Rudolph, Hamburg • So etwas darf es auf keinen Fall geben. Und wenn, dann muss alles vom Nutzer abschalt- bar sein. Ansonsten werde ich jedenfalls ab 2015 kein neues Fahrzeug mehr haben wollen. Michael Wolsing • Bloß nicht noch mehr „gläserner Mensch“, es ist doch jetzt schon unerträglich. Der Notruf wäre ja ganz gut, aber der Rest? Was ist das für ein Autofahren, wenn ich weiß, dass alles genau aufgezeichnet wird?! Und schon gar nicht möchte ich eine Weiterverarbeitung mei- ner Daten. Da reicht mir schon, dass ich mich im Internet nicht komplett dagegen wehren kann. Für mich ist unfassbar, wie viele Men- schen das alles unkritisch hinnehmen, nur um „dazuzugehören“. Elke Brüggemann, Emsdetten • Ihr Artikel über die E-Call-Technologie und de- ren Probleme zeigt wieder einmal, dass bei uns offensichtlich nicht der Datenschutz, son- dern die Datenschützer das größte Problem sind. Dass persönliche Daten geschützt wer- den müssen, ist selbstverständlich. Aber nicht alles Sinnvolle muss aus Datenschutzgründen verboten werden. Wenn ich bei einem Auto- bahnunfall meinen Standort melden will, kommt sicher ein Datenschützer auf die Idee, dass man diese Daten nicht mitteilen, son- dern schützen muss, weil ein Datensammler dadurch meine Reisegewohnheiten erkunden könnte. Optimal wäre es aber für die Gesamtheit der Verkehrsteilnehmer – und der Datenschutz muss zum Wohle der Gemeinschaft ausge- schaltet werden (Gemeinwohl geht vor Eigen- wohl!) – wenn in jedem Fahrzeug per Gesetz nicht nur ein E-Call-Gerät installiert sein müsste, sondern auch eine gegen Manipulati- on geschützte Festplatte, die sämtliche Fahr- zeugdaten der letzten zehn Minuten spei- chert. Da nur die letzten zehn Minuten ge- speichert sind, kann dadurch meine Reise nicht nachvollzogen werden, aber es gäbe eine objektive Aufzeichnung für die Auswertung durch Gerichte. Wenn beide Unfallbeteiligten die letzten zehn Minuten aufgezeichnet haben, ist die Auswer- tung der Festplatten objektiv und es kommt nicht mehr auf die Fähigkeiten eines Rechts- verdrehers an, der den Unfallverursacher als Opfer darstellen könnte. Unbedingt vorhanden sein sollte bei den E-Call-Geräten eine Mög- lichkeit, den Notruf von Hand auszusenden – ggf. mit einem Hinweis für den Empfänger, dass dieser Notruf nicht automatisch, sondern von Hand ausgelöst wurde. Zum Wohle aller Verkehrsteilnehmer sollte (europaweit) durch Gesetz vorgeschrieben werden, dass alle Fahrzeuge mit solchen Ge- räten auszurüsten sind, die vorhandenen in spätestens fünf Jahren. Heinrich Gieseking, Minden ACV-Mitglieder mischen sich ein, sagen ihre Meinung. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften zu kür- zen, ohne den Inhalt zu verfälschen. Wenn auch Sie Anregungen, Kom- mentare oder auch nur Ihre Meinung zu einem von „acv Profil“ interessan- ten Thema veröffentlicht haben wol- len, schreiben Sie an: „acv Profil“, Leserforum, Theodor-Heuss-Ring 19–21, 50668 Köln, F: 0221.91269126, E-Mail: acvprofil@acv.de. 30 acv Profil 4/14 1Der erste Schritt zum „gläsernen Autofahrer“: Laut Beschluss des EU-Parlaments sollen ab 2015 alle Neufahrzeuge mit einem automatischen Notrufsystem ausgestattet sein

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