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acvProfil 4-2014

Fahr(T)raum von Porsche

28 acv Profil 4/14 Ernst Piëch (84) hatte einen Traum. Der ältere Bruder des ehemaligen VW- Chefs und heutigen Aufsichtsratsvorsit- zenden Ferdinand Piëch wollte seinem Großvater Ferdinand Porsche ein Denk- mal setzen. Und weil außergewöhnlich wohlhabende Menschen sich auch au- ßergewöhnlich teure Träume erfüllen können, gibt es jetzt „Fahr(T)raum“ – eine imposante Sammlung klassischer Automobile, die in einer ehemaligen Schuhfabrik in Mattsee bei Salzburg dem menschlichen Traum von individu- eller Mobilität huldigt. Als Museum möchte Ernst Piëch seinen real gewor- denen Traum aber ausdrücklich nicht bezeichnen, „weil in einem Museum nur tote Dinge stehen“. In Mattsee aber sollen die Autos des visionären Kon- strukteurs Ferdinand Porsche lebendig bleiben – und dementsprechend quirlig geht es in den architektonisch eher kühlen Ausstellungsräumen auch zu. Schließlich handelt es sich hier tatsäch- lich weniger um ein Museum als viel- mehr um eine Erlebniswelt: Interaktiv gestaltete Räume beherbergen neben klassischen Automobilen auch einen verkleinerten Windkanal, Fahrsimulato- ren eines Fahrzeugs von 1910 und eines modernen Rennwagens sowie einen ei- genen Bereich für Kinder, die ihr eige- nes technisches Talent erforschen kön- nen. Für die akustische Untermalung sorgen Klanginstallationen, die den Sound der frühen Jahre des Automobils reproduzieren. KONSTRUKTIONEN FÜR DEN KAISER UND DAS VOLK Zu den Paradestücken im Fahr(T)raum zählt der Lohner-Porsche Mixte von 1901, der mit seinen elektrischen Rad- nabenmotoren an der Vorderachse und einem Benzinmotor zur Stromerzeu- gung als erster Vorläufer heutiger Hy- brid-Antriebskonzepte gilt. Eher sportli- che Werte verkörpern der mächtige Austro-Daimler „Prinz Heinrich“ von 1910 sowie der „Torpedo“, mit dem Hans Stuck der Ältere 46 Bergrennen gewann. Ausgesprochen majestätisch wirkt der „Kaiserwagen“, ein Austro- Daimler mit so hoch gesetztem Dach, dass Kaiser Franz Josef erhobenen Hauptes ins Passagierabteil einsteigen konnte. Nicht fehlen darf natürlich auch ein Exemplar des Typ 60, der als Kraft- durch-Freude-Volkswagen entstand und später als Käfer Karriere machte. GEGEN BEZAHLUNG: MITFAHREN IST MÖGLICH Von der Lebendigkeit der Ausstellungs- stücke kann man sich bei Bedarf selbst überzeugen: „Weil Autos vom Stehen nicht besser werden“ (Piëch), lassen sich einzelne Exponate per Voranmel- dung und gegen Gebühr (1. Stunde 250 Euro, jede weitere Stunde 150 Euro) auch für eine chauffierte Ausfahrt durch das Salzburger Seenland buchen. Ge- öffnet ist der Fahr(T)raum täglich von 10 bis 17 Uhr, der Eintritt kostet 8 Euro, Kinder zahlen die Hälfte. Weitere Infor- mationen unter T: +43(0)6217.59232 oder unter office@fahrtraum.at. Wenn Enkel träumen Als Hommage an seinen Großvater möchte Porsche-Enkel Ernst Piëch den Fahr(T)raum verstanden wissen: ein Museum, das keines sein soll 1Traumkulisse in der Schuhfabrik: Zu den wertvollsten Stücken zählt Ferdinand Porsches visionäre Hybrid-Konstruktion von 1901 (rechts) 1Spezialanfertigung für den Bergkönig: Mit dem Torpedo gewann Hans Stuck 46 Bergrennen 1Hier wird Technik lebendig: kleiner Käfer im interaktiven Miniatur-Windkanal 1Eins der ersten von mehr als 21 Millionen Exemplaren: Vorkriegs-VW aus der Vorserie

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