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acvProfil 4-2014

ACV Auto-Test: BMW 320i GT und Mercedes 250 CLA

tural ausgeformte Automatik-Wählhe- bel auf der Mittelkonsole. Die ansons- ten vorherrschende Reduktion auf das Wesentliche dürfte in dieser Preisklasse nicht jedermanns Geschmack treffen. STATT SECHS ZYLINDERN: VIER TÖPFE PLUS TURBO Nicht ganz klassenkonform wirken auf dem Papier auch die Motoren, denn wer hier angesichts der gebotenen Leistung sechs Zylinder erwartet, wird in beiden Fällen enttäuscht. Stattdes- sen sorgen per Turbolader unter Druck gesetzte Zweiliter-Vierzylinder für den Vortrieb – und das auf ganz unter- schiedliche Weise: Das BMW-Trieb- werk läuft ausgesprochen leise und kul- tiviert, gibt sich aber auch in der Leis- tungsentfaltung relativ zurückhaltend. In Sachen Temperament hat der Mer- cedes ganz klar die Nase vorn. Schon akustisch macht sein heiser-metalli- scher Sound mehr her als die turbinen- artige Laufruhe des BMW, und sein wuchtigerer Antritt resultiert nicht nur aus dem im Testwagen installierten Allradantrieb. Der Motor produziert aus gleichem Hubraum deutlich mehr Leis- tung und Drehmoment und gibt sich ungemein drehfreudig, wobei das ziemlich bissig ansprechende Doppel- kupplungsgetriebe zusätzliche Dynamik ins Spiel bringt. Auf den Spritkonsum wirkt sich das nicht negativ aus: An- ders als im Normverbrauch angegeben schluckt der CLA trotz Mehrleistung und höherer Reibungsverluste im All- radantrieb im richtigen Leben sogar weniger als der 3er GT und führt damit die in beiden Fällen um rund 50 Pro- zent niedriger liegenden Normver- brauchswerte endgültig ad absurdum. IM MERCEDES: MEHR FREUDE BEIM FAHREN Unterschiedliche Charaktereigenschaf- ten manifestieren sich bei den Kontra- henten auch im Fahrverhalten: Die Freude am Fahren beschränkt sich beim BMW auf stoischen Geradeaus- lauf, hohe Sicherheitsreserven, eine ge- fühlvolle Lenkung und die komfortable Federung. BMW-Fahrer vom alten Schlag dagegen werden sich über eine gewisse Behäbigkeit wundern, die die neue Größe offenbar mit sich bringt. Eindeutig mehr Fahrspaß vermittelt der deutlich agilere Mercedes, der mit sei- nem zackigen Einlenkverhalten förm- lich nach Kurven giert, wenn auch die Lenkung hier etwas synthetischer wirkt. Die straffere Federungsabstim- mung dagegen lässt sich mit etwas Sportsgeist durchaus verkraften – und wer sich an den etwas nervöseren Re- aktionen des Fahrwerks auf Querfugen stört, mag sich eventuell mit dem er- staunlich niedrigen Geräuschniveau trösten: Vom Fahrtwind ist selbst bei 150 km/h so gut wie nichts zu hören. Aus gutem Grund: Mit ei- nem cW-Wert von 0,22 hält der CLA derzeit den Aerodynamik-Weltrekord für Serienfahrzeuge. Mercedes sportlich, BMW betulich? Ja, Sie haben richtig gelesen. Zumin- dest in diesem Vergleich verdrehen sich die alten Werte ins Gegenteil. Beim CLA beschränkt sich die Dyna- mik nicht auf die dramatisch ge- stylte Karosserie, während sich der 3er GT genau so fährt wie, er aus- sieht: wie ein großer, schwerer Wa- gen. Daraus resultieren naturgemäß ein entsprechend souveränes Fahr- verhalten sowie ein generöses Ange- bot an Lebens- und Kofferraum. Wem Fahrspaß aber wichtiger ist als Komfort, der ist mit der neuen Größe von Mercedes eindeutig besser – und vielleicht auch billiger – beraten, wenn er auf große Motoren und All- radantrieb verzichtet. Ein CLA 180 mit Frontantrieb ist schon ab 29 214 Euro zu haben, ein 3er GT kostet mindestens 36 800 Euro. von Hermann J. Müller Fazit BMW 320i GT Großzügiges Platzangebot Komfortable Federung Präzise Lenkung Betuliches Fahrverhalten Hoher Verbrauch Mercedes CLA 250 4Matic Drehfreudiger Motor Agiles Fahrwerk Sehr gute Sitze Wenig Platz im Fond Schlecht ablesbare Instrumente + - + - 1Voluminös: Der CLA-Kofferraum schluckt 470 Liter, unter der BMW-Klappe ist mehr Platz als beim Kombi 7Neue Gesichter: Der CLA trägt den Stern in der Haube, die BMW-Niere geht in die Breite

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