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acvProfil 3-2014

ACV Auto-Test: Audi A3 Sportback und Volvo V40

len. Nicht überzeugen kann auch die Verkehrszeichen-Erkennung: Abgese- hen von der ohnehin schon relativ ho- hen Fehlerquote reagiert das System überhaupt nicht auf Ortsschilder. Statt Tempo 50 wird innerorts stets freie Fahrt angezeigt. Dass das deutlich bes- ser geht, beweist der Audi: Die Hinwei- se der Assistenzsysteme fallen hier deutlich diskreter aus, und die Schilder- erkennung erfolgt beinahe fehlerfrei. Extravagant gibt sich der Volvo auch unter der Fronthaube, wo im Unter- schied zum in allen Lebenslagen gleich- förmig brummenden und fast schon synthetisch wirkenden Audi-Triebwerk ein aufwendiger Fünfzylinder nicht nur für den Vortrieb, sondern mit zahlrei- chen Tonlagen auch für akustische Ab- wechslung sorgt: Vom rauen Lauf nach dem Kaltstart über grimmiges Knurren beim Beschleunigen bis hin zum wohli- gen Blubbern im Teillastbereich reicht das Klangspektrum des schwedischen Selbstzünders, der naturgemäß auch ein wenig mehr schluckt. Dass der V40 im Vergleich mit dem gleich starken A3 nicht dessen Spritzigkeit erreicht, liegt weniger am Motor, sondern vor allem am höheren Gewicht: 200 Kilo mehr auf der Waage lassen sich auch von fünf Zylindern nicht egalisieren. DIE OPTIK TÄUSCHT: DER AUDI FÄHRT SICH AGILER Und schon gar nicht vom Fahrwerk. Trotz seiner harten Federungsabstim- mung, die den Fahrkomfort auf schlechten Straßen stark beeinträch- tigt, lässt sich der Volvo nicht wirklich sportlich bewegen, was aber nicht al- lein an seiner Masse liegt: Auch die ge- fühlsarme Lenkung schränkt den Fahr- spaß deutlich ein. Wie man es besser macht, zeigt der Audi: Leichtfüßig und präzise wedelt der zwar ebenfalls straff, aber merklich komfortabler gefe- derte A3 um die Ecken. So viel Perfektion lässt man sich in In- golstadt aber auch teuer bezahlen. Schon der Grundpreis des Audi liegt um einen guten Tausender über dem des Volvo – und wer ihn auf das Ausstat- tungsniveau des Schweden bringen will, muss noch mal kräftig nachlegen: Allein für im Volvo serienmäßige Ac- cessoires wie Tempomat, Klimaauto- matik, beheizbare Außenspiegel und Notbremsassistent werden bei Audi rund 1500 Euro zusätzlich fällig. Und ein Sicherheitssystem, das man bei Audi noch nicht einmal gegen Aufpreis bekommt, hat der V40 sogar serien- mäßig: Bei Unfällen mit Passanten entfaltet sich zwischen Motorhaube und Windschutzscheibe ein Airbag, der die untere Hälfte der Scheibe sowie die A-Säulen abpolstert und damit das Ver- letzungsrisiko für Fußgänger minimiert. Wenn das kein Lifestyle ist ... Die Erkenntnis ist nicht neu: Schön- heit muss leiden. Beide Testkandi- daten kommen zwar chic, aber nicht sonderlich praktisch daher. Das gilt vor allem für den Volvo, der trotz seiner kombihaften Anmutung in- nen weniger Platz bietet als ein ganz normaler Golf, dafür aber den eindrucksvolleren Auftritt liefert. Et- was geräumiger und technisch über- zeugender ist der Audi, dessen De- sign vergleichsweise ein wenig mutlos wirkt. Wer einen schönen Kombi mit hohem Nutzwert sucht, dürfte weder mit dem V40 noch mit dem A3 glücklich werden, sondern sollte mal beim Seat-Händler vor- beischauen: Der neue Leon ST ba- siert auf der gleichen technischen Plattform wie der Audi, bietet aber deutlich mehr Raum. von Hermann J. Müller Fazit Audi A3 SB 2.0 TDI Ambition Gutes Platzangebot Niedriger Verbrauch Agile Fahreigenschaften Hoher Preis Volvo V40 D3 Momentum Unkonventionelles Design Gute Ausstattung Sehr bequeme Sitze Hohes Gewicht Kleiner Kofferraum Harte Federung + - + - 1Sportlich oder praktischer Nutzen? Der Volvo wirkt schnittiger, in den Audi passt mehr hinein Chic sind sie beide, aber echte Kombis sehen anders aus 5 16 acv Profil 3/14

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