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ePaper created 2014-01-17, 11:31:40 | version 1.26.00
75 Jahre Crashtest
Die Szenerie wirkt wie das Set eines Charlie-Chaplin-Films: Ernst drein- schauende Herren mit breitkrempigen Hüten und langen Ledermänteln ste- hen auf einer abschüssigen Wiese und beäugen einen DKW F7 Meisterklasse, der zunächst langsam, dann aber im- mer schneller werdend auf Holzbohlen den Hang herunterrollt, bevor er auf ei- ner grobschlächtig gefertigten Balken- rampe gezielt in eine Längsdrehung versetzt wird, nach zwei Überschlägen wieder auf den Rädern landet und schließlich in einer Sandsackbarriere sanft ausrollt. Das Ganze dient aber nicht der Belustigung, sondern der Si- cherheit. Es passiert auch nicht in Hol- lywood, sondern in der Nähe von Pots- dam. Und bei den Herren im Hinter- grund handelt es sich nicht um Regis- seure und Produzenten, sondern um die Ingenieure der Konstruktionsabtei- lung von DKW, die Ende 1938 dem wohl ersten filmisch dokumentierten Crashtest der Automobilgeschichte bei- wohnen – und wohl selbst überrascht waren, wie gut der kleine Fronttriebler die beiden Überschläge weggesteckt hatte. Ein paar Monate später, im Frühjahr 1939, bewarb sich bei Mercedes ein junger Ingenieur namens Béla Barényi. „Sie machen alles falsch“, erklärte er dem verdutzten Vorstandsmitglied Dr. Wilhelm Haspel und erläuterte ihm seine Vorstellungen von einem siche- ren Auto so überzeugend, dass er so- fort eingestellt wurde und fortan los- gelöst von den Zwängen der Serien- produktion seine Ideen realisieren Die Entdeckung der Knautschzone 75 JAHRE CRASHTEST: Der Crashtest feiert Jubiläum: Vor 75 Jahren nahm die mutwillige Zerstörung von Autos im Dienst der Sicher- heit ihren Anfang 7Der Erfinder der Knautsch- zone: Mercedes- Sicherheits- Vordenker Béla Barényi Fast wie bei Charlie Chaplin: 1939 setzt ein DKW zur einge- sprungenen Fassrolle an 5 Was vom Stromer übrig blieb: BMW i3 nach versetztem Frontalcrash 5 Auf den Kopf gefallen: Ein Mercedes SLK nach dem Dachfalltest 5